In diesem Beispiel schildert Simon van Rooijen, Farm Management Support-Berater des Lely Centers Bunschoten, ein Praxisbeispiel eines Betriebs mit der Frage, die Spitzenproduktion (Persistenz) zu fördern, um so auch zugleich die durchschnittliche Produktion der Herde zu steigern.
Aus der Analyse wurde vorrangig klar, dass es eine große Streuung der Milchproduktion der Herde gibt (T4C Bericht 43- Melken-Tagesproduktion). Anschließend habe ich die Persistenz der Herde in T4C Grafik 52- Analyse-Kuhlaktationen betrachtet. Ab Tag 60 ist zu sehen, dass die Zahl der Melkungen zurückgeht und die Zahl der Verweigerungen erheblich zunimmt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Kühe zwar zum Roboter laufen, aber in den Melkungen gebremst werden (hohe Zahl Verweigerungen gegenüber Melkungen). Außerdem nimmt der Anteil Restfutter erheblich zu und beginnt die Milchproduktion zurückzugehen. Das Produktionspotenzial wird hier also nicht erreicht“, sagt Simon.
„Anschließend habe ich mir die Melkzugangseinstellungen in dem Betrieb angesehen. In der Abbildung von Melkzugang 1 ist zu sehen, dass die Trainingsperiode bis 60 Tage nach dem Kalben eingestellt ist. Das ist relativ lange und ab diesem Zeitpunkt ist auch zu sehen, dass die Kühe im Melkzugang gebremst werden (Mindestanzahl Melkungen von 4,0 à 2,3). Außerdem liegt die optimale Leistung (kg) pro Melkung höher (von 8,0 kg auf 9,0 kg). Kühe werden hier also gebremst im Besuchsverhalten - Melkungen - Milchproduktion.“
Die Empfehlung von Simon lautete, die Trainingsperiode auf 30 Tage zu verkürzen und die optimale Milchleistung (kg) der nächsten Melkung auf der gleichen Anzahl kg stehen zu lassen. Nur die Mindestanzahl Melkungen wurde auf 2,3 geändert. Die Kühe werden jetzt länger aufgebaut in der Förderung zur Milchproduktionsspitze, was sich positiv auf die Milchproduktion/Kuh und die Milch/Roboter/Tag auswirkt.